Warum ist Glaukom so gefährlich?
- Es verläuft schleichend und meist unbemerkt.
- Erste Symptome treten oft erst im fortgeschrittenen Stadium auf – wenn bereits irreversible Schäden entstanden sind.
- In Deutschland ist das Glaukom eine der häufigsten Erblindungsursachen.
Symptome eines Glaukoms
Die Symptome sind abhängig vom Typ des Glaukoms:
Chronisches Offenwinkelglaukom (häufigste Form):
- Lange keine Beschwerden!
- Später:
- Gesichtsfeldausfälle (z. B. „blinde Flecken“)
- Schlechtere Dämmerungssicht
- Probleme beim Lesen oder Stufensteigen
- Sehverlust am Rand (Tunnelblick)
Akutes Glaukom (seltener, aber gefährlich!):
- Plötzliche starke Augenschmerzen
- Rotes Auge
- Sehverschlechterung oder Nebel-Sehen
- Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
Bei diesen Symptomen: sofort zum Augenarzt oder Notaufnahme!
Wie wird ein Glaukom erkannt?
Ein Glaukom lässt sich nur durch eine augenärztliche Untersuchung zuverlässig feststellen. Dazu gehören:
- Messung des Augeninnendrucks
- Beurteilung des Sehnervs mit einer Spaltlampe oder OCT (Optische Kohärenztomographie)
- Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie)
Diese Untersuchungen sind schnell, schmerzfrei und risikolos.
Warum ist die Glaukomvorsorge so wichtig?
- Da das Glaukom lange unbemerkt verläuft, kann nur eine regelmäßige Kontrolle eine frühe Diagnose ermöglichen.
- Frühe Erkennung bedeutet: Sehverlust kann gestoppt oder stark verlangsamt werden.
- Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Vorsorge ab dem 40. Lebensjahr oft nicht automatisch – sie ist aber medizinisch absolut sinnvoll.
Empfehlung:
Ab dem 40. Lebensjahr: alle 2 Jahre Glaukomvorsorge beim Augenarzt.
Bei Risikofaktoren (z. B. familiäre Vorbelastung, Kurzsichtigkeit, Diabetes): noch früher und häufiger.
Wie wird ein Glaukom behandelt?
Ziel der Behandlung:
Den Augeninnendruck senken, um den Sehnerv zu schützen.
Behandlungsmöglichkeiten:
- Augentropfen (häufigste Methode)
- Verschiedene Wirkstoffe zur Drucksenkung
- Regelmäßige Anwendung ist lebenslang notwendig
- Laserbehandlung
- z. B. Lasertrabekuloplastik (zur Verbesserung des Abflusses)
- Operation
- Wenn Tropfen und Laser nicht ausreichen
- z. B. Trabekulektomie oder Drainageimplantate
Wichtig: Die Schädigung des Sehnervs ist nicht rückgängig zu machen – nur der Fortschritt kann gestoppt werden.
Fazit für Patient:innen:
- Das Glaukom ist tückisch, aber behandelbar – wenn es früh erkannt wird.
- Symptome treten oft erst auf, wenn es zu spät ist.
- Deshalb ist die regelmäßige Glaukomvorsorge beim Augenarzt essenziell – besonders ab dem 40. Lebensjahr.
Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt über eine Vorsorgeuntersuchung – Ihr Augenlicht ist es wert.