Die Cataract - Der Graue Star

Sehr geehrte Patientin! Sehr geehrter Patient!

Diese Seite soll Sie über den Grauen Star und die heutigen Möglichkeiten der Behandlung informieren.

Was ist ein Grauer Star?

Als Grauen Star bezeichnet man eine Eintrübung der Linse des Auges. Die Linse des Auges hat die gleiche Funktion wie die Objektivlinse eines Fotoapparates: Sie soll im Auge ein scharfes Bild erzeugen. Wird die Linse trüb, sieht man verschwommen.

Dieses Video ist eine Patienteninformation und zeigt, wie vom grauen Star betroffene Menschen durch einen kurzen Eingriff ihr Sehvermögen wieder erreichen können. Sie erfahren alles über den grauen Star, seine Ursachen und die Behandlungsmöglichkeiten. Neben Tipps zum Verhalten nach der Operation gibt der Film auch nicht Betroffenen wertvolle Ratschläge zum Schutz ihres Augenlichts und zur Vorbeugung durch die richtige Ernährung

Was bedeutet überhaupt Star und grau?

 

Die Familie der Stare: Schwarzer Star, Grüner Star, weißer Star, grauer Star

Das Wort Star kommt aus dem Mittelalter. Es bedeutete damals nichts anderes als "starr" und hat rein gar nichst mit der Familie der Stare zu tun. Da bei einer Erblindung nicht mehr fixiert werden kann, fiel schon damals der "Starre Blick" der Erblindeten auf. Da die Augenlinse hinter der Pupille liegt, war auch ohne unsere modernen optischen Hochleistungs-Untersuchungsgeräte häufig eine weißgraue statt einer schwarzen Pupille sichtbar, die schon damals als Ursache der Erblindung erkannt wurde.

Weshalb habe ausgerechnet ich diese Erkrankung bekommen? Ist das ansteckend?

Der graue Star ist keine ansteckende Erkrankung, auch kann man ihn nicht durch zu anstrengenden gebrauch der Augen bekommen.
Neben erworbenen Stoffwechselerkrankungen und seltenen angeborenen Defekten ist diese Erkrankung vorwiegend eine sog. Alterserkrankung, die meist erst jenseits des 60. Lebensjahres auftritt.
Aber auch Neugeborene und Kinder können diese Erkrankung haben.

Welche Sehstörungen deuten denn auf einen Grauen Star hin?

Verschwommenes Sehen, Blendung und erhöhte Lichtempfindlichkeit, Verschlechterung des Kontrastsehens, Verschlechterung oder die unerwartete Entwicklung einer Kurzsichtigkeit ("Früher war ich weitsichtig, jetzt bin ich kurzsichtig und kann ohne Brille lesen") können auf eine Trübung der Augenlinse hindeuten.

 

Sehstörungen beim grauen Star sind unscharfes und kontrastärmeres Sehvermögen, sowie Blendungserscheinungen z. B. beim Autofahren nachts

Die wichtigsten Operationsschritte

Bevorzugte Operationsmethode ist heute die Phacoemulsifikation. Bei dieser von dem New Yorker Augenchirurg, Pionier, Erfinder und Musiker Charles Kelman entwickelte Operationsmethode wird der härtere Linsenkern mit kurzen Ultraschallimpulsen im Auge zerkleinert und dann, wie auch die weichere Rinde der Augenlinse, abgesaugt. Auch mit Einsatz eines Lasers statt Ultraschall ist das in geeigneten Fällen möglich. Ziel ist heute eine möglichst sparsame Verwendung der aufzubringenden Energie durch sog. Koaxialtechniken, spezielle Konstruktion der kleinen Ultraschallspitzen sowie manuelle Zerkleinerung des Linsenkerns mit Hilfe von viskoelastischen Flüssigkeiten, die zudem die inneren Strukturen des Auges schützen.

Wie wird der Graue Star behandelt?

Die bisher einzige, wirklich hilfreiche Behandlung ist eine Operation mit Implantation einer Kunstlinse, die die natürlichen Linse ersetzt

Wie ist es technisch möglich, die 10 bis 11 mm große und 5 bis 6 mm dicke Linse durch diese kleine Öffnung zu entfernen?

Eine minimal kleine Incision seitlich von nur ca 2.0 bis 2.5 mm reicht aus , um alle Operationsschritte durchzuführen.

Gibt es Möglichkeiten, den Grauen Star "konservativ", d. h. ohne Operation zu behandeln?

Bei vielen Erkrankungen, die altersbedingt sind und jenseits der Lebensmitte auftreten, hilft häufig nur eine rechtzeitige Ernährungsumstellung und Änderung der Lebensgewohnheiten vor dem Einsetzen der sog. Alterungsprozesse, d. h. zumeist mit dem 25. bis 30. Lebensjahr.

Wie hoch ist das Risiko bei einem operativen Eingriff?

Die Risiken sind heute durch die modernen Techniken und die Erfahrung des Operateuers sehr gering. Die Staroperation ist inzwischen die am häufigesten ausgeführte Operation der gesamten Medizin. Allein hier in Deutschland werden jährlich ca. 400 000 Operationen am Grauen Star durchgeführt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Komplikationen auftreten, liegt unter einem Promill (0,01 %). Wie bei allen operativen Eingriffen besteht natürlich ein - allerdings sehr geringes - Infektionsrisiko. Außerdem kann sich ein sogenannter Nachstar entwickeln.

Was ist eine Nachstar?

Die Kunstlinse wird ja in die im Auge verbleibende Linsenkapsel (Linsenhülle) eingesetzt. Diese kann sich aber wieder eintrüben. Manchmal tritt das schon wenige Monate nach der Staroperation auf. Die Behandlung des sogenannten Nachstars wird mit einem kalten Laser, dem Neodym-YAG-Laser schmerzlos ambulant durchgeführt.

Wie, wann und wie häufig entstehr er?

Dieser entsteht, falls sich die Hinterfläche der Linsenhülle, in die die Kunstlinse eingehängt wurde, eintrübt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nachstar entsteht, liegt bei ca. 25 bis 30% in den ersten zwei Jahren nach der Operation.

Wie wird er behandelt?

Ambulant kann durch eine kurze, schmerzfrei Laserbehandlung die Eintrübung hinter der Kunstlinse beseitigt werden.

Welche Risiken gibt es hierbei?

Keine, allerdings ist aus Sicherheitsgründen eine Kontrolle der Netzhaut zur Vorsorge in regelmäßigen Abständen erforderlich, da vereinzelt über Netzhautablösungen nach erfolgter Nachstarbehandlung berichtet wurde.

Welche Risiken bestehen in der ersten Zeit nach einer Operation?

In den ersten zwei Wochen nach der Operation ist das Infektionsrisiko noch erhöht. Deshalb sollten Sie die mit Ihrem Augenarzt vereinbarten Nachuntersuchungstermine genau einhalten. Bei allen auftretenden Sehstörungen sind zusätzlich Nachuntersuchungen erforderlich. Scheuen Sie sich nicht Ihren Arzt aufzusuchen. Auch eine Infektion kann - sofort erkannt - heute sehr gut behandelt werden.

Gibt es Spätrisiken? Was ist nach 10 oder 20 Jahren?

Es gibt derzeit keine Anzeichen von Spätrisiken, die ersten ca. 1978 eingesetzten künstlichen Linsen werden noch immer ohne Probleme vertragen. Selbst die allerersten Intraokularlinsen, die der englische Pionier und Augenchirurg Dr. Harald Ridley nach 1945 implantierte wurden bis zum Lebensende der Patienten vertragen, mehr noch, es zeigen sichen keine Abstoßreaktionen.

Wie wird die Kunstlinse im Auge befestigt?

Die Kunstlinse wird in die polierte hauchdünne natürliche Linsenhülle eingehängt. Sie ist nur unwesentlich schwerer als Wasser und stabilisiert sich durch kleine Federärmchen von selbst.

Spürt man die künstliche Linse?

Nein. Anders als bei einer Kontaktlinse hat man kein Fremdkörpergefühl oder gar eine Unverträglichkeit zu befürchten.

Wie wird die Stärke der Kunstlinse berechnet?

Es gibt zwei Methoden:

  1. Ultraschall-Längenmessungen der Augenlänge, sowie Messungen der Brechkraft der Hornhaut. Mathematische Formlen erlauben eine gute bis bisweilen sehr gute Berechnung.
  2. Messungen mittels Infrarotlaser, z.B. Zeiss-IOL-master. Dies ist die zur Zeit genaueste Messmethode aber leider noch keine Kassenleistung. Bitte fragen Sie ihren Operateur oder Augenarzt, der Sie gerne berät, was in Ihrem persönlichen Fall angezeigt ist.

Angenommen, die Stärke der berechneten Linse weicht zu stark vom gewollten Ergebnis ab: Kann eine Kunstlinse ausgetauscht werden?

Ja. Wir haben hierfür spezielle Operationstechniken entwickelt. Diese sind so schonend, daß auch durch einen minimal kleinen Schnitt eine eingesetzte Linse durch eine andere ersetzt werden kann.

Was heißt "minimal kleiner Schnitt"?

Wie oben bereits ausgeführt genügt eine kleine Öffnung von nur 2,5mm, um alle Operationsschritte durchzuführen. Eine Erweiterung des Schnittes auf 3,2 bis max. 3,5mm reicht aus, um eine moderne Faltlinse einzusetzen oder auch auszutauschen.

Zahlt das die gesetzliche Krankenkasse?

Kein Angst: Es kommen normalerweise bis jetzt keine Kosten auf Sie zu. In der Regel kommen die gestetzlichen Krankenkassen vollständig für die notwendigen Operationen auf. Grundlage hierfür sind die Strukturverträge, die im Gesundheitswesen in vielen Bundesländern bestehen. Druch die schnellen Entwicklungen im Bereich des öffentlichen Gesundheitssystems können sich bekanntermaßen immer wieder Änderungen ergeben. Ihr Augenarzt informiert sie jedoch immer gern über den jeweils aktuellen Stand.

Darf ich einmal einen Blick in den Operationssaal werfen? Wie groß ist ein solches OP-Team?

Ein Standardteam besteht aus dem Operateur, drei OP-Schwestern, einer zertifizierten Sterilgutassistentin, einem Anästhesiearzt, einer Anästhesieschwester, ein oder zwei Pflegern - oder Pflegerinnen - zur Vorbereitung und Nachsorge.

Was für eine Betäubung werde ich erhalten?

Die schonendste Betäubung ist die "örtliche ", also die Lokalanästhesie des Auges mittels Augentropfen und einer kleinen Injektion neben dem äußeren Auge. In seltenen Fällen ist eine Vollnarkose oder Kurznarkose sinnvoll. Ihr Arzt wird Ihnen bei der Wahl und bei der Entscheidung behilflich sein. Häufig wird von Narkoseärzten als Wahlleistung auch als Ergänzung eine Akupunktur sowie die Gaben von entspannenden Medikamenten angeboten, das ist jedoch Ansichtssache, wirklich notwendig ist dies nicht.

Ist eine stationäre Krankenhausbehandlung notwendig?

Nein. Es besteht auf Grund der perfekten Opeationstechniken und des geringen Risikos kein medizinischer Grund mehr, eine Operation stationär durchzuführen.  Fast alle Augenoperationen können heute ambulant durchgeführt werden - in den ambulanten Tageskliniken - oder auch ambulant in den Augenabteilungen der Krankenhäuser.

Was muß ich nach einer Operation des grauen Stars beachten?

Nach der Operation können Sie sich weitgehend frei bewegen und - von körperlichen Höchstleistungen abgesehen - normal verhalten. Schonen Sie jedoch das operierte Auge, und tragen Sie in der ersten Zeit gegen Zug und Blendung eine Sonnebrille. Die verordneten Medikamente sollten Sie regelmäßig einnehmen. Sobald ihr gutes Sehvermögen vom Augenarzt bestätigt wurde, dürfen Sie auch wieder Autofahren.

  • Bitte nicht am frisch operierten Auge reiben oder drücken.
  • Bitte nicht auf der Seite des frisch operierten Auges liegen.
  • Bitte benutzen Sie die Ihnen verordneten Augenmedikamente nach Vorschrift.
  • Autofahren ist möglich, nachdem Sie einen Sehtest bei Ihrem Augenarzt gemacht haben, und dieser es Ihnen auf Grund der wieder guten Sehleistung erlaubt hat.
  • Vermeiden Sie in der ersten Zeit körperliche Hochleistungen.
  • Schwimmen und Sauna ist normalerweise wieder nach 10 Tagen möglich.
  • Wegen Lichtempfindlichkeit und gegen Zug sollte eine Sonnenbrille getragen werden.


Besonderen Hinweise für die Zeit nach Ihrer Augenoperation

Ich bin sehr stark kurzsichtig oder weitsichtig. Ist die Operation auch für mich möglich?

Selbstverständlich. Insbesondere haben Sie den Vorteil, durch eine "maßgeschneiderte Linse" von Ihren starken Brillengläsern loszukommen. Die Linse, die Ihnen bei der Operation eingesetzt wird, kann in der Stärke so bemessen werden, daß auch Sie nach der Staroperation keine oder eine nur noch sehr schwache Brille mit sehr dünnen Gläsern tragen. In vielen Fällen ist sogar das Tragen einer Brille im normalen Tagesablauf ganz überflüssig und nur beim Autofahren oder bestimmten Tätigkeiten notwendig.

Ich habe eine Hornhautverkrümmung. Wie sind die Verhältnisse hier?

Hornhautverkrümmung oder Astigmatismus (Verzerrtsehen) kann manchmal bei der Staroperation mitausgeglichen werden. Fragen Sie Ihren Operateur, ob dies in Ihrem Fall möglich ist! Sollte dies nicht möglich sein, kann ca. 2 bis 3 Monate später durch einen kleinen Eingriff mittels RK (radiale Keratotomie) oder LASIK (Excimerlaserbehandlung), nach topographischer Analyse der Hornhaut, ein entsprechender Eingriff ambulant zur Sehverbesserung durchgeführt werden. Allerdings gibt es auch heute sog. torische Linsen, die den Astigmatismus ausgeleichen können.

Welche Neuentwicklungen gibt es?

Neue faltbare Linsen aus Acryl zeigten bei der ersten Langzeitbeobachtung von 3 Jahren eine deutlich verminderte Häufigkeit des Nachstars (D. Klaas - Vortrag auf der AAO 1996). Eine neue mehrfach brechende Faltlinse aus Silikon ermöglicht in vielen Fällen ein gleichzeitiges Sehen ohne Brille in Ferne und Nähe. Verbesserte Instrumente ermöglichen eine schonendere Operationstechnik (Neuer Ultraschalltip z.B. D. Klaas - "Shark" (tm)- SurgialDesign New York; MICS-tip Oertli Schweiz; Aqualase Alcon, Fort Worth USA; , neue Falt- und Injektionssysteme zum schonenden Falten der Linsen).

Alles über Multifokallinsen finden Sie zum Beispiel unter dem Patientenservice von Alcon-Pharma Pdf-File zum Herunterladen

Eine letzte Frage: Ich bin übergewichtig. Können Sie mir eine geeignete, für die Augen unschädliche, Diät empfehlen?

Ja. Es ist die sog. Toronto General Hospital Diät.

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