Die Absonderung der Drüsensekrete wird durch Nervenimpulse und Gefühlsstimmungen geregelt. Wenn dieses empfindliche System der Tränenproduktion und -verteilung gestört ist, kommt es zum sogenannten "trockenen Auge".
Hierbei ist entweder die Gesamtmenge der Tränenflüssigkeit vermindert oder einzelne Komponenten sind im Verhältnis zu den anderen nicht in ausreichender Menge vorhanden.
- trockenes Auge Sicca-Syndrom (sicca = trocken)
- Keratoconjunctivitis sicca, KCS (=trockene Entzündung der Horn- und Bindehaut)
- Morbus Sjörgen (Sjörgen-Krankheit,benannt nach dem Erstbeschreiber der Erkrankung,hierbei liegen jedoch noch andere körperliche Beschwerden,wie z.B. Mundtrockenheit und/oder Rheuma vor).
Am zutreffendsten ist jedoch die Bezeichnung "Benetzungsstörung", da dieser Begriff die Funktionsstörung am deutlichsten beschreibt. Beim trockenen Auge handelt es sich sehr häufig um eine chronische Erkrankung, die eine ständige Behandlung erfordert.
Woran erkennt man, daß man diese Erkrankung hat?
Das trockene Auge kann sich in verschiedenartigen Symptomen äußern. Dieses sind die häufigsten Beschwerden von Patienten mit trockenen Auge:
- Trockenheitsgefühl
- Sandkorngefühl
- Druckgefühl der Augen
- Brennen Haften der Lider auf dem Augapfel beim Lidschla
- Lichtempfindlichkeit
Ein Teil der Patienten klagt auch über einen vermehrten Tränenfluß, besonders im Freien, wenn es windig ist, aber auch in geschlossenen Räumen. Neben einer Tränenabflußstörung kann hier eine Verschiebung der Tränenfilmbestandteile vorliegen, meistens eine Abnahme der fetthaltigen Anteile, wodurch die wäßrige Komponente relativ überwiegt und wie oben bereits erläutert, nicht mehr von der Fettschicht festgehalten werden kann und über den Lidrand träufelt. Folge ist auch hier, daß der Horn- und Bindehaut keine ausreichende Flüssigkeitsmenge zur Verfügung steht und ein trockenes Auge hervorgerufen wird. Abzugrenzen von Benetzungsstörungen sind Allergien, bei denen jedoch Schwellung und Juckreiz der Bindehaut im Vordergrund der Beschwerden stehen. Auch ist hier häufig ein jahreszeitlicher Verlauf der Beschwerden typisch (Heuschnupfen).
Ursache des trockenen Auges
Ein trockenes Auge kann durch verschiedenartige Faktoren entstehen. Die häufigsten Ursachen sind: nachlassende Tränenproduktion im Alter, rheumatische oder internistische Erkrankungen, wie z.B. Polyarthritis, Diabetes, Schilddrüsenkrankheiten Erkrankungen, bei denen Antikörper gegen körpereigene Stoffe gebildet werden (Morbus Sjörgen, Lupus erythematodes, Sklerodermie)
- Hautkrankheiten
- Hormonumstellungen (Klimakterium)
- Nervenlähmungen wie z.B. nach einem Schlaganfall
- Einnahme von bestimmten Medikamenten,wie z.B. ß-Blocker, Anti-Baby-Pille, Schlaf- und Beruhigungsmitte
- Mangelernährung
- klimatische Einflüsse (heiße, trockene Umgebungsluft, Jahreszeit, Klimaanlagen)
- Umweltbelastungen (Ozon, Stäube, Lösungsmitteldämpfe etc.)
- Bildschirmarbeiten
- chronischer Gebrauch von gefäßzusammenziehendenAugentropfen (sog. Weißmacher
Häufig hat das trockene Auge mehrere Ursachen, die man nicht immer genau bestimmen kann. Deshalb ist es sehr wichtig, daß Sie Ihrem Augenarzt mitteilen, ob und welche Medikamente Sie einnehmen, welche Krankheiten bei Ihnen vorliegen und welche Beschwerden Sie außer den trockenen Augen noch haben.
Folgen der Erkrankung
Zunächst einmal steht die Zunahme der Beschwerden im Vordergrund. Das Fremdkörper- und Trockenheitsgefühl kann sich bis zu Brennen und Schmerzen steigern. Die Augen sind fast ständig gerötet. Nach dem Schlafen fällt das Öffnen der Lider schwer. Chronische Lidrandentzündungen können das Krankheitsbild verstärken.
Neben diesen subjektiv störenden Beschwerden können die empfindlichen Gewebschichten der Augapfeloberfläche auch objektiv geschädigt werden. Dieses geschieht dadurch, daß es beim trockenen Auge zu einem Anstieg des Salzgehaltes der Tränenflüssigkeit kommt, welcher für die Hornhautschäden verantwortlich gemacht wird.
Eine Tränenfilmstörung hat zur Folge, daß die Horn- und Bindehaut des Auges nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt wird und austrocknet. Dadurch bilden sich zunächst feine Schäden in der oberflächlichen Hornhaut- und Bindehautschicht. Das Auge wird zunehmend gerötet, es entsteht eine chronische Hornhaut- und Bindehautentzündung.