Die Kontaktlinse

Zusammenfassung der Geschichte der Kontaktlinse

Wie so oft, weiß man auch hier nicht, wer der erste war! Der englische Mediziner Thomas Young nahm 1801 kleine Linsen aus seinem Mikroskop, umhüllte sie am Rande mit weichem Wachs und setzte sie sich selbst auf das Auge. Danach war er sozusagen künstlich äußerst stark kurzsichtig. Er berechnete danach die Stärke der ihm fehlenden Brechkraft.
Es war wohl der Verdienst des Züricher Augenarztes Fick, der versuchte, bei einer seltenen Erkrankung der Hornhaut eine Brille anzufertigen, deren Gläser über eine Flüssigkeitsschicht mit der Augenoberfläche direkt in Berührung kam. Er nannte diese Sehilfe Kontaktbrille. Alle damaligen Weiterentwicklungen waren aus Glas! Kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges beschrieb der Amerikaner W. Feinbloom die Herstellung der ersten Kontaktlinsen aus Kunsstoff.

Was sind Kontaktlinsen?

 Kontaktlinsen sind kleine Kunststoffschalen, die auf der Tränenflüssigkeit der Hornhaut schwimmen. Sie gleichen die bestehende Fehlsichtigkeit ähnlich wie Brillengläser aus.

Haben Kontaktlinsen Vorteile?

Der immens große Vorteil gegenüber der Brille liegt in der weitgehend natürlichen Abbildung. Wie Sie bereits wissen, verkleinern - so bei der Kurzsichtigkeit - oder vergrößern - bei der Weitsichtigkeit - Brillengläser das Bild. Die Ursache ist der Abstand des Brillenglases vom Auge, meistens ca. 14 mm.

Die Vorteile sind also

  • Kaum Verkleinerung oder Vergrößerung des Bildes
  • Keine Randunschärfe: Brillengläser verzeichnen oder verzerren am Rand
  • Bessere Sehleistung, besonders bei komplizierten Brechungsverhältnissen
  • Linsen sind unsichtbar, Ihre natürliche Erscheinung wird nicht verändert
  • Kein Beschlagen oder Verstauben
  • Ideal für Personen mit unterschiedlicher Brechkraft
  • Auch oft einziges erfolgreiches Mittel in der Behandlung von sehschwachen Kindern

Welche Arten von Kontaktlinsen gibt es?

Es gibt zwei große Gruppen von Kontaktlinsen: harte Linsen und weiche Linsen.

Die harten Linsen werden heute allerdings vorwiegend aus Kunststoffen gefertigt, die etwas flexibel, also verformbar sind. Deshalb werden sie nicht mehr "hart" sondern "formstabil" genannt. Wegen der Nachgiebigkeit besonders am Rand der Linse ist diese Art von Linsen sehr gut verträglich. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß heute fast alle Kontaktlinsen sauerstoff- bzw. gasdurchlässig sind. Das bedeutet, eine wesentliche Verbesserung der Langzeitverträglichkeit.

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Harte Linsen - welche Arten gibt es und welche würden Sie empfehlen?

Zweifellos sind weiche Kontaktlinsen in der Anfangszeit besser, was die Verträglichkeit angeht. Langfristig sind aber formstabile Kontaktlinsen vorzuziehen, die Gründe werden weiter unten noch näher erläutert.

Ein sicher sehr großer Vorteil der formstabilen gasdurchlässigen Kontaktlinsen besteht darin, daß auch kompliziertere Brechungsfehler wie Astigmatismus = Hornhautverkrümmung, Keratokonus = seltene Art einer angeborenen unregelmäßigen Hornhautverkrümmung, ausgeglichen werden können.

Weshalb gleichen harte Linsen kompliziertere Fehler aus?

Formstabile Linsen behalten, wie der Name schon sagt, die Form. Da die Linsen auf der Tränenflüssigkeit der Hornhaut schwimmen, sind sie in der Lage, Unregelmäßigkeiten der Oberfläche der Hornhaut auszugleichen. Es entsteht also zwischen Hornhaut und Kontaktlinse eine Flüssigkeitsschicht unterschiedlicher Dicke, die in der Fachsprache auch als Flüssigkeitslinse oder Tränenlinse bezeichnet wird.

So schön Kontaktlinsen sind - wer einmal Kontaktlinsen hatte, möchte sie nicht mehr missen - dennoch gibt es nicht so selten doch einmal Probleme; und zwar nicht nur bei formstabilen Linsen.

Welche Probleme treten denn am häufigsten auf und wie kann man sich schützen?

Jeder dritte hat abends das Gefühl, daß die Linsen bei jedem Lidschlag auf der Bindehaut herumscheuern. Da hilft auf die Schnelle nur eins: Kontaktlinsen herausnehmen und Brille aufsetzen. Das Trockenheitsgefühl ist sehr unangenehm. Dabei muß es gar nicht so weit kommen, denn gerade das sog. Trockene Auge ist mittlerweile wissenschaftlich gut erforscht. Hauptursachen für trockene Augen sind: Umweltfaktoren, veränderte Arbeitsbedingungen und Ernährung: Augenärzte haben festgestellt, daß nicht nur die Menge der Tränenflüssigkeit sondern die Zusammensetzung derselben eine große Rolle spielt.

Welche Stoffe sind denn wichtig, daß gute Tränenflüssigkeit gebildet werden kann, die unsere Augen wirksam schützt?

Es sind in der Hauptsache die Vitamine A, B und C sowie die Mineralstoffe Ca (Calzium) und Zink.

Wie sollte man sich also ernähren, wenn man Kontaktlinsen trägt?

Bei Kontaktlinsenträgern gilt besonders: Essen Sie frisches Obst, Gemüse, Milch- und Vollkornprodukte. Gerade dunkelgrüne, rote und gelbe Gemüsesorten enthalten viel Vitamin A. Vitamin B und Calzium sind vor allem in Nüssen und Bananen und Vollkornprodukten enthalten. Trinken Sie viel natriumarmes Mineralwasser, Natursäfte und - oder Früchtetees.

Reicht nicht die Einnahme von Vitamintabletten?

Gegen sie ist nichts einzuwenden, aber Vorsicht: manchmal gibt es auf den Kontaktlinsen auch Ablagerungen, z.B. Calziumablagerungen als Folge von Kristallbildung nach Einnahme von Multivitamintabletten. Diese führen zur Verschlechterung der Sehschärfe und zu verstärktem Fremdkörpergefühl.

Empfohlene Vitaminkombinationen: Vit C, Vit E, Multi. Lassen Sie Ihren Blutfettspiegel und die Cholesterinwerte regelmäßig von Ihrem Arzt überprüfen und trinken Sie nur mäßig Alkohol. Wer das nicht tut, riskiert Bindehautentzündungen, die auch einmal bedrohlich ernst verlaufen können.

Wenn das alles getan wurde und man trotzdem Beschwerden hat, woran kann das sonst noch liegen?

Unter Umständen auch einmal an den veränderten Arbeitsbedingungen. Wenn man sich zulange in Räumen mit zu trockener Luft aufhält, trocknen unsere Schleimhäute aus. Die Folge sind nicht nur zu trockene Augen sondern auch häufig Erkrankungen der Atemwege.

Wenn man stundenlang am Computerbildschirm sitzt, stiert man, um nichts zu verpassen, wie gebannt auf den Bildschirm. Man "klimpert" viel zu selten mit den "Wimpern". Da mit jedem Lidschlag unsere Augenoberfläche neu benetzt wird, fehlt der Flüssigkeitsschutzfilm. Wenn man nicht mit Absicht von Zeit zu Zeit die Augen schließt und sich entspannt, ein Vorgang, der normalerweise automatisch ständig vom Willen unabhängig funktioniert, so wie unserer Herzschlag oder das Atmen, können dann die geschilderten Probleme auftreten.

Wer diese Probleme hat, kann sogenannte künstliche Tränen oder ähnliche Flüssigkeiten anwenden. Besonders hochwertige Lösungen, die auch während des Kontaktlinsentragens angewandt werden können, enthalten keine Konservierungsstoffe und unterstützen den Tragekomfort.

Ein weiterer Tip - nicht nur für die Augen: Gehen Sie jeden Tag an die frische Luft, gerade nach einem kurzen Spaziergang bilden die Augen durch die Luftfeuchtigkeit wieder schneller neue Flüssigkeit.

Ein weiterer Faktor bei Unverträglichkeit von Kontaktlinsen sind Nebenwirkungen von Medikamenten, insbesondere, wenn sie neu verordnet genommen werden.

Plötzliche Unverträglichkeit tritt recht häufig bei Hormonumstellungen auf, wie z.B. bei der Einnahme der Antibabypille. Eine neuere Studie zeigte indes, daß Frauen, die längere Zeit die Pille nahmen, eine bessere Tränenfilmqualität hatten als Frauen, die vor Jahren die Pille abgesetzt hatten.

Auch bei Flugreisen sollte mit einer Unverträglichkeit wegen der zu trockenen Luft und des höheren Ozongehaltes der Luft im Düsenjets gerechnet werden. Am besten Linsen herausnehmen, genug Lösungen und Augentropfen mit auf die Reise nehmen.

Make-up: Nur allergiegetestete Produkte, bitte keine Kajal-Stifte!

Zusammenfassung: welche Linsen, weiche oder harte?

Fragen Sie Ihren Augenarzt, er weiß am allerbesten, wie Ihre Hornhaut aussieht, wie der Tränenfilm beschaffen ist, wie ihre Brechkraft ist, und welcher Linsentyp für Ihre Augen am geeignetsten ist.

Nur Vertrauen, fachmännische Beratung und Kontrollen durch den spezialisierten Arzt, den Augenarzt, der Sie auch bei allen anderen wichtigen medizinischen Fragen, häufig auch unter Mitberatung eines anderen Spezialisten wie Internist und Allergologen betreut, sind geeignet, daß Sie die Sicherheit und Gewißheit haben, daß Sie optimal versorgt sind und betreut werden.

Also: hart oder weich?

Obwohl ca. 60% der Kontaktlinsenträger weiche Linsen tragen, sind, wie schon erwähnt, harte Kontaktlinsen vorzuziehen. Gerade bei trockener Luft sind weiche Linsen schlechter, weil sie aus Hydrogelen bestehen, das heißt sie nehmen Flüssigkeit auf, sie saugen sie geradezu auf. Mehr noch: Sie saugen auch Schadstoffe aus der Luft auf, reichern sie im Material wie einen Pilz an, und geben sie danach in größerer Menge an unser Auge ab. Gerötete Augen, gereizte Augen und Allergien können die Folge sein.

Konsequenz: Werfen Sie weiche Kontaktlinsen, die älter als zwei Jahre sind, grundsätzlich weg, verwenden Sie nur allergiegetestete Kosmetika. Kalkulieren Sie die Kosten und entscheiden Sie sich, wenn möglich, für Einmal- oder Austauschsysteme.

Bei Einmal-Kontaktlinsen benötigen Sie gar keine chemische Reinigungsflüssigkeiten, bei Austauschsystemen erhalten Sie je nach Art des Systems alle paar Wochen oder alle drei Monate automatisch gegen Rückgabe der verbrauchten neue Kontaktlinsen.

Wie oft sollen Kontaktlinsen kontrolliert werden?

Allgemein grundsätzlich: Bei allen Problemen und Veränderungen z.B. der Schärfe: Sofort Augenarzt aufsuchen.

  • Erste Kontrolle: 8 bis 10 Tage nach der Anpassung
  • Zweite Kontrolle: 3 Wochen später
  • Dritte Kontrolle: nach drei Monaten
  • Danach alle 6 Monate: augenärztliche Kontroll-Untersuchung

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Kontaktlinsen?

Bei relativ vielen Erkrankungen, wie z.B. unterschiedlicher Brechkraft und höherer Fehlsichtigkeit übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Kontaktlinsen bis zu bestimmten Festbeträgen. Fragen Sie hierzu Ihren Augenarzt.

Gibt es eine Altersgrenze für das Tragen von Kontaktlinsen?

Nein.

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